Montag, 20. Oktober 2008

Bielefelder Initiative eine Schule für alle - Pressemitteilung: Bildungsgipfel ignoriert Behinderte

 

----- Original Message -----

From: Landesarbeitsgemeinschaft NRW

Sent: Monday, October 20, 2008 11:48 AM

Subject: Fwd: Pressemitteilung: Bildungsgipfel ignoriert Behinderte

Gemeinsam Leben Gemeinsam Lernen
Landesarbeitsgemeinschaft NRW e.V.
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-----Ursprüngliche Mitteilung-----
Von: mittendrin-kongress@web.de
Verschickt: Mo., 20. Okt. 2008, 11:07
Thema: Pressemitteilung: Bildungsgipfel ignoriert Behinderte


LAG Gemeinsam leben – gemeinsam lernen e.V.

und

mittendrin e.V., Köln



20. Oktober 2008

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG


(Bildungs-) GIPFEL DER IGNORANZ

„Die Bildung von Kindern und Jugendlichen mit
Behinderungen ist für Bundund Länder offenbar
kein Thema.“
Dies stellt die stellvertretende Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft
Gemeinsam leben – gemeinsam lernen (NRW),
Ulrike Hüppe, vor Beginn des Bildungsgipfels
am 22. Oktober in Dresden fest. Die Situation
in allen Bildungsbereichen von der KiTa bis zur
Universität soll dort erörtert werden. Nur die
Bildung für Kinder mit Behinderungen steht
nicht auf der Tagesordnung.


„Die längst fällige Diskussion über das inter-
national kritisierte deutsche Sonder-
schulwesen bleibt wieder einmal aus“,
kritisiert Hüppe.

Die Sonderschulen sind die unsichtbare 4. Säule
unseres Schul-systems. „Wir sind es endgültig leid,
dass unsere behinderten Kinder in sämtlichen
Bildungsdiskussionen ignoriert werden“, sagt
Eva-Maria Thoms vom Kölner Elternverein
mittendrin e.V. Mehr als 430.000 Kinder
werden bundesweit in Sonderschulen
unterrichtet. Mit der Einschulung
verschwinden sie – nach der Devise: Aus den
Augen, aus dem Sinn – aus der Mitte der Gesellschaft
und dem öffentlichen Interesse. Sie verbringen
ihre Schulzeit in Schulen, die sich keiner
systematischen externen Qualitätsprüfung
stellen müssen und weder in nationale noch
in internationale Vergleichsuntersuchungen
einbezogen werden.

Dabei sind die Alarmzeichen für ein
systembedingtes Bildungsdesaster im deutschen
Sonderschulwesen kaum zu übersehen. Der
2. Nationale Bildungsbericht der Bundesregierung
zählt, dass 77 Prozent der Sonderschüler ohne berufs-qualifizierenden Abschluss bleiben. Er stellt auch
fest, dass Kinder, wenn sie erst auf einer Sonderschule
sind, kaum eine Chance haben, in Regelschulen zurück
zu wechseln. Zudem belegen wissenschaftliche
Untersuchungen, dass Schüler im Schonraum
Sonderschule zu wenig lernen – allein, weil ihnen
die Anregungen durch andere Schüler fehlen. Erst
kürzlich beklagten auch Blinden- und
Gehörlosenverbände wieder die oftmals mangelnde
Förderung der Kinder.

Der Elternverein mittendrin e.V. fordert
Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die
gesetzlich geforderte Barrierefreiheit öffentlicher
Einrichtungen endlich auch für die Schulen
durchzusetzen.
Die Schulen in Deutschland müssen integrationsfähig
werden, damit auch für Kinder mit Behinderungen
die Regelschule zur Regel wird. Anders ist
Chancengerechtigkeit für junge Menschen mit
Behinderungen nicht zu erreichen.
In den europäischen Nachbarländern gehen im
Schnitt mehr als 70 Prozent aller behinderten
Kinder in Regelschulen. „Es gibt keinen vernünftigen
Grund dafür, warum Deutschland 87 Prozent der
behinderten Kinder in Sonderschulen
aussortiert“, sagen die Eltern vom mittendrin e.V.

www.eine-schule-fuer-alle.info

Ihre Ansprechpartner:
Ulrike Hüppe 02389/ 537626
Eva-Maria Thoms 0171 540 97 88



Die Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam
leben – gemeinsam lernen (als Dachverband für
die Elternvereine zur Integration behinderter Kinder)
schreibt ... (s. o.)

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