Donnerstag, 6. Januar 2011

Geharnischte Kritik am Management des Springer-Verlags #JensKoch #MarcusHellwig #iranelection

Ok, zumindestens die Überschrift behagt mir nicht ...



Was ich jedoch gut finde: Er bricht das Schweigen um die Namen der beiden inhaftierten Reporter der Bild-Zeitung im Iran ... Gleichzeitig benennt er einen Verantwortlichen für diesen selbst verhängten Maulkorb: Den Leiter des Springer-Verlags ...



Jetzt wäre eigentlich endlich mal ein Artikel in der Bild dran ... und natürlich auch in allen weiteren deutschen Zeitung mit der Nennung der Namen der beiden inhaftierten Reporter ...

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Marcus Hellwig und Jens Koch sind nicht Ihr Fall, Mr. President. Schicken Sie die Jungs heim

Appell an Mahmud Ahmadinedschad, Präsident der Islamischen Republik Iran – von Norbert Gisder, GT-Chefredakteur
28.12.2010

Der Fall Marcus Hellwig und Jens Koch ist expressis verbis ein Fall der aktuellen Führungs-Elite dieses Verlages: Der Fall Marcus Hellwig und Jens Koch ist ein Fall des Bild am Sonntag-Herausgebers und Bild-Chefredakteurs Kai Diekmann, des Bild am Sonntag-Chefredakteurs Walter Mayer. Diekmann leitet mit der Bildzeitung die angeblich auflagenstärkste und – selbst gefeiert – am meisten zitierte Tageszeitung Deutschlands. Mehr als drei Millionen Menschen öffnen täglich ihre Portemonnaies, um sich von Titten mit tollem Text, Schrecken ohne Schonung, Politik ohne Profil und Kultur ohne Inhalt kitzeln zu lassen. Schlüsselloch um Schlüsselloch abschnüffeln. Lustunterlegtes Kribbeln der Libido immer im Leibchen.

Der Fall Markus Hellwig und Jens Koch ist expressis verbis auch ein Fall von Mathias Oliver Christian Döpfner. Der promovierte Musikwissenschaftler, als Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG vor allem in Fragen der gefeierten Geldvermehrung vor seinen Aktionären immer sehr penibel um den richtigen Ton bemüht, ist im Fall der ihm anvertrauten Journalisten merkwürdig wortkarg. Nicht ein einziger Appell des Axel Springer-Sachwalters von Gewicht ist ins öffentliche Bewusstsein gedrungen, seitdem Markus Hellwig und Jens Koch am 10. Oktober 2010 ihr Leben für die millionenschweren Gehälter der Führungselite des Verlages riskiert haben. Döpfner, Sohn des Hochschulprofessors Dieter C. Döpfner, Ehemann von Ulrike, der Tochter des ehemaligen Vorstandes der Deutschen Bank, Ulrich Weiß, hat nie erfahren, was es heißt, sein Leben vielleicht nicht mehr mit eigenem Geld bestreiten zu können, weil man den Job verliert. Aber profitiert hat er davon, dass sich seine Journalisten davor fürchten. In Hunderten, vielleicht in Tausenden Fällen.

Jedes Jahr dankt Döpfner seinen „Mitarbeitern“ für deren Einsatz.

Was bisher als guter Brauch geschätzt und nur unter der Hand belächelt worden ist, hat der Herr über ein Heer von mehr als 10.000 Menschen mit seinem Schweigen verspielt. Denn mit diesem Schweigen des Dr. der Musikwissenschaften sind mit großer Kraft zersetzende Wahrheiten in das Bewusstsein der Mitarbeiter gezogen, denen bis dato suggeriert worden ist: Ein Springer darf, nein muss springen, wann immer die Chefs es wünschen. Geht etwas schief, steht das Haus wie ein Mann hinter dem Mann. Nun aber zeigt sich: Gerät das Schiff in Schieflage, das der Mann führt, der von Navigation so wenig Ahnung hat wie von Armut, geht gar einer über Bord, so kann er sicher sein, dass sich seine Chefs nicht für ihn verwenden. Und sinkt der Dampfer? Wird sich der Kapitän dann als erster von Bord stehlen?

Wo bleibt eigentlich die Fürsorgepflicht eines Chefredakteurs, eines Herausgebers, eines Vorstandschefs angesichts der Situation, wie sie sich für IHRE Reporter darstellt? 

Norbert Gisder, GT-Chefredakteur

P.S.: Weitere Seiten im Internet, die Stellung beziehen

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