Hallo, diesmal schreibe ich mal wieder zu meinen eigenen Themen. Was vielleicht nicht alle mitbekommen haben: ich habe seit Januar eine Erziehungsbeistandschaft, die nachsehen soll, ob meine Tochter auch das bekommt, was sie braucht. Die Aufgabe der Frau besteht u. a. darin, zu überwachen, ob ich Myri genügend mit Kleidung versorge, daß sie genügend zu Essen und zu Trinken hat sowie ihre hygienische Entwicklung ausreichend unterstütze ... Wie auch immer, ich glaube, das ich vermitteln konnte, daß Myri ausreichend Kleidung und Nahrung erhält ...
Auch, daß ich durchaus dazu in der Lage bin, ihr Werte wie Leistung und Disziplin zu vermitteln ...
Aber etwas scheint der Familienhelferin noch zu fehlen ... So hat sie mir bei ihrem letzten Besuch eine Hausaufgabe gegeben: 1) Soll ich etwas ändern? 2) Was soll sich ändern? Ich habe mir die letzten Tage darüber Gedanken gemacht. Allerdings wahrscheinlich nicht mit dem Ergebnis, das sie oder das Jugendamt, für welches sie arbeitet, erwartet. Ja, was soll sich ändern? Zum Beispiel unser Bildungssystem. Allerorten wird darüber geschrieben, das die in Hamburg ( http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/In-Hamburg-kehrt-Schwa... ) gescheiterte Reform "unseren" Kindern schadet und die in NRW geplante ebenfalls ... Aber was hat das mit mir zu tun? Zunächst einmal die Tatsache, daß Myri im schulpflichtigen Alter ist. Sie soll, wenn es nach den Lehrern ginge, eine Hauptschule besuchen, weil sie für die anderen Schulen zu schüchtern sei. Und man kann ja auch den Realschulabschluss und sogar das Abitur nach der Hauptschule nachholen. Aber warum nicht gleich eine Schule, in der Kinder zumindestens eine Zeitlang gemeinsam unterrichtet werden? In Niedersachsen, wo ich wohne, wäre das im Augenblick in einer integrierten Gesamtschule der Fall. Leider gibt es so was nicht in jedem Landkreis ... So auch hier in Holzminden ... Ich möchte, daß Myriame, wie sie selber wünscht, die hiesige Realschule besucht. Ok, es wäre wahrscheinlich nicht meine Wahl gewesen, wenn es hier eine Gesamtschule gäbe. Aber zunächst einmal kann Myri sie per Fahrrad erreichen und sie kann weiterhin Kinderchor und Sportverein nutzen. Außerdem wohnen die Kinder, mit denen sie in eine Klasse geht, alle hier im Ort. Nun will das Jugendamt natürlich sicherstellen, daß Myri nicht überfordert wird und erwartet von mir, daß sie bei zu geringen Leistungen die Schule wechselt. Für ideal halten sie in diesem Fall die oben schon genannte Hauptschule ... Aber das ist leider nicht die einzige Meinungsverschiedenheit ... Wie schon erwähnt, halte ich eine gewisse Disziplin, Arbeitshaltung bzw. bestimmte Werte für durchaus wichtig. Bloß: was ist, wenn diese Haltung von den drei verschiedenen Personen (Sozialpädagogin Jugendamt, Sozialpädagogin Familienhilfe und ich) jeweils in unterschiedlicher Form ausgelegt werden. Die Familienhelferin meinte mir gegenüber, daß mein Garten verwildert und mein Haus nicht ordentlich ist. Das ließe den Schluss zu, daß ich ähnlich mit der Hygiene meiner Tochter bzw. mit ihrer Versorgung umgehe ... Außerdem scheint sie die Auffassung zu vertreten, daß mein Verhalten Myriame zu wenig zu Disziplin anleitet ... Ökologischer Landbau ist mir schon ein wenig länger wichtig als Myri auf der Welt ist ... ebenso mein Glaube und meine pazifistische Einstellung. Jetzt meinen beide Sozialpädagogen, daß Bio zu teuer ist und alles andere auch nicht schaden würde ... Also soll ich meinem Kind suggerieren, daß Bio zwar gut ist, aber für uns nicht, weil es zu teuer ist. Ich weiß nicht, ob diese Haltung unbedingt gut für die Entwicklung irgendeines Kindes ist. Soll man wirklich von seinen Prinzipien Abstand nehmen, bloß weil die finanzielle oder persönliche Situation es nur eingeschränkt zulässt? Soll man sich auf überregionaler Ebene nur dann engagieren, wenn man auch den entsprechenden gesellschaftlichen Status hat? Ich würde mich über viele Kommentare freuen ... :-)
Von meinem iPhone gesendet
Auch, daß ich durchaus dazu in der Lage bin, ihr Werte wie Leistung und Disziplin zu vermitteln ...
Aber etwas scheint der Familienhelferin noch zu fehlen ... So hat sie mir bei ihrem letzten Besuch eine Hausaufgabe gegeben: 1) Soll ich etwas ändern? 2) Was soll sich ändern? Ich habe mir die letzten Tage darüber Gedanken gemacht. Allerdings wahrscheinlich nicht mit dem Ergebnis, das sie oder das Jugendamt, für welches sie arbeitet, erwartet. Ja, was soll sich ändern? Zum Beispiel unser Bildungssystem. Allerorten wird darüber geschrieben, das die in Hamburg ( http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/In-Hamburg-kehrt-Schwa... ) gescheiterte Reform "unseren" Kindern schadet und die in NRW geplante ebenfalls ... Aber was hat das mit mir zu tun? Zunächst einmal die Tatsache, daß Myri im schulpflichtigen Alter ist. Sie soll, wenn es nach den Lehrern ginge, eine Hauptschule besuchen, weil sie für die anderen Schulen zu schüchtern sei. Und man kann ja auch den Realschulabschluss und sogar das Abitur nach der Hauptschule nachholen. Aber warum nicht gleich eine Schule, in der Kinder zumindestens eine Zeitlang gemeinsam unterrichtet werden? In Niedersachsen, wo ich wohne, wäre das im Augenblick in einer integrierten Gesamtschule der Fall. Leider gibt es so was nicht in jedem Landkreis ... So auch hier in Holzminden ... Ich möchte, daß Myriame, wie sie selber wünscht, die hiesige Realschule besucht. Ok, es wäre wahrscheinlich nicht meine Wahl gewesen, wenn es hier eine Gesamtschule gäbe. Aber zunächst einmal kann Myri sie per Fahrrad erreichen und sie kann weiterhin Kinderchor und Sportverein nutzen. Außerdem wohnen die Kinder, mit denen sie in eine Klasse geht, alle hier im Ort. Nun will das Jugendamt natürlich sicherstellen, daß Myri nicht überfordert wird und erwartet von mir, daß sie bei zu geringen Leistungen die Schule wechselt. Für ideal halten sie in diesem Fall die oben schon genannte Hauptschule ... Aber das ist leider nicht die einzige Meinungsverschiedenheit ... Wie schon erwähnt, halte ich eine gewisse Disziplin, Arbeitshaltung bzw. bestimmte Werte für durchaus wichtig. Bloß: was ist, wenn diese Haltung von den drei verschiedenen Personen (Sozialpädagogin Jugendamt, Sozialpädagogin Familienhilfe und ich) jeweils in unterschiedlicher Form ausgelegt werden. Die Familienhelferin meinte mir gegenüber, daß mein Garten verwildert und mein Haus nicht ordentlich ist. Das ließe den Schluss zu, daß ich ähnlich mit der Hygiene meiner Tochter bzw. mit ihrer Versorgung umgehe ... Außerdem scheint sie die Auffassung zu vertreten, daß mein Verhalten Myriame zu wenig zu Disziplin anleitet ... Ökologischer Landbau ist mir schon ein wenig länger wichtig als Myri auf der Welt ist ... ebenso mein Glaube und meine pazifistische Einstellung. Jetzt meinen beide Sozialpädagogen, daß Bio zu teuer ist und alles andere auch nicht schaden würde ... Also soll ich meinem Kind suggerieren, daß Bio zwar gut ist, aber für uns nicht, weil es zu teuer ist. Ich weiß nicht, ob diese Haltung unbedingt gut für die Entwicklung irgendeines Kindes ist. Soll man wirklich von seinen Prinzipien Abstand nehmen, bloß weil die finanzielle oder persönliche Situation es nur eingeschränkt zulässt? Soll man sich auf überregionaler Ebene nur dann engagieren, wenn man auch den entsprechenden gesellschaftlichen Status hat? Ich würde mich über viele Kommentare freuen ... :-)
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