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Hungerstreik für Aufenthalt in Schweden
In Göteburg, der zweitgrößten Stadt Schwedens, befinden sich seit Anfang Mai iranische Flüchtlinge in einem Hungerstreik, um ihrer Forderung nach einer Aufenthaltsgenehmigung Nachdruck zu verleihen.
Begonnen wurde der Protest bereits Anfang März in dem Gebäude einer Kirche in Göteborg; nachdem zwei Monate später die Behörden immer noch nicht reagiert hatten, zogen die Protestierenden auf den Gustav-Adolf-Platz im Zentrum der Stadt um, wo einige von ihnen in den Hungerstreik traten.
Zurzeit beteiligen sich ungefähr 80 Iraner_innen, die zwischen zwei und zwölf Jahre in Schweden leben, an dem Protest in Göteborg und die Gruppe der Hungerstreikenden ist auf 15 Flüchtlinge angewachsen. Während ein Teil von ihnen in zwei Zelten auf dem Platz in der als touristische Sehenswürdigkeit geltenden Altstadt lebt, pendeln andere zwischen dem Ort des Protests und anderen Unterkünften. Einige der Hungerstreikenden, die in Schlafsäcken im Zelt liegen, waren zwischenzeitlich bereits so geschwächt, dass sie vorübergehend in Krankenhäuser eingeliefert wurden.
Nach der Ablehnung des Asylantrags - das Asylverfahren kann mehrere Jahre dauern - waren viele gezwungen, zu Hungerlöhnen, manchmal von umgerechnet nur ein bis zwei Euro pro Stunde, ohne Papiere zu arbeiten, um zu überleben. Durch ihre Situation befanden sie sich unter permanentem Druck: Manche wurden bereits einmal abgeschoben und sind zurückgekehrt. Angesichts der in ihrem Alltag ständig präsenten Gefahr der Entdeckung und Abschiebung wollen die Flüchtlinge auch über die Bedingungen im Iran informieren.
"Viele können unsere Situation wegen der Lage im Iran nicht fassen", sagt eine Aktivistin über die Reaktionen der Bevölkerung. "Manche von uns haben noch nicht einmal ein Dach über dem Kopf und sind froh, dass sie nun hier im Zelt leben können."
Dem Migrationsverket, der für das Asylverfahren zuständigen schwedischen Behörde, werfen die Flüchtlinge vor, Asylanträge trotz zahlreicher Belege über politische Betätigung und Verfolgung abzulehnen; eine Chance hätten Flüchtlinge oft nur, wenn sie sich beispielsweise in hochrangigen Positionen in Parteien befunden hätten. Trotz mehrerer Gesprächszusagen ließ sich die Behörde Zeit, und erst vor einigen Tagen, nachdem sich der öffentliche Druck durch verschiedene Medienberichte erhöht hatte, ließen sich Vertreter des Migrationsverket auf dem Platz sehen. Eine kollektive Legalisierung käme nicht in Frage, höchstens könnten bei geänderten Umständen Einzelfälle neu geprüft werden, so ihre Aussage.
Die iranischen Flüchtlinge wollen ihre Aktion fortsetzen, bis sie konkrete Zusagen erhalten.
Unterstützungsaufruf und Blog: http://www.misstroossinte.com/
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